DAKIS Pilotregion Brandenburg

Die Entwicklung und Erprobung von DAKIS erfolgt in zwei Pilotregionen (Brandenburg und Bayern), die sich in ihrer Agrarstruktur stark voneinander unterscheiden. In der Pilotregion Brandenburg fokussiert sich die DAKIS-Forschung schwerpunktmäßig auf ausgewählte Landschaftsfenster, die sich innerhalb der Landkreise Märkisch-Oderland, Uckermark, Oberhavel und Havelland befinden. Innerhalb dieser Landschaftsfenster befinden sich DAKIS-Experimentierfelder auf denen die kleinflächige Bewirtschaftung (Patch-Anbau) und die differenzierte Bereitstellung von Ökosystemleistungen erprobt wird. Hierzu zählen z. B. das Grünland-Experimentierfeld in Paulinenaue oder das Agroforst-Experimentierfeld der HNE Eberswalde in Großmutz bei Löwenberg.

Die ausgewählten Landschaftsfenster in Brandenburg zeichnen sich allesamt dadurch aus, dass sie durch geringe Jahresniederschläge und eine großräumige Agrarlandschaft auf Böden mit mittlerem Ertragspotenzial geprägt sind. Es handelt sich meist um Sandstandorte die ein geringes Wasserspeichervermögen aufweisen. Gegenüber dem Klimawandel gelten diese Standorte als besonders anfällig, was sich bereits heute in Ertragseinbußen niederschlägt. Ferner werden die Ackerflächen in Brandenburg in der Regel durch Großbetriebe bewirtschaftet, die wie in der Uckermark im Mittel 346 ha bewirtschaften wobei die mittlere Schlaggröße zum Teil 50 ha beträgt. Durch die eiszeitliche Entstehungsgeschichte der Landschaft (Jungmoränengebiet) weisen die Ackerflächen jedoch eine große Standortheterogenität (stark wechselnde Bodenarten auf kleinstem Raum). Die meisten Ackerstandorte gehören hier zum Landbaugebiet III (Ackerzahlen zwischen 29-35). Roggen, Mais und Gerste sind die dominieren Fruchtarten.

Viele der Brandenburger Großbetriebe bewirtschaften überwiegend Pachtland und verfügen über mehrere Betriebszweige (Marktfruchtanbau, Mutterkuhhaltung). Neben der großflächigen Agrarstruktur wird die Pilotregion Brandenburg durch einen großen Flächenanteil an Großschutzgebieten (Biosphärenreservate, Naturparke) und Oberflächengewässern geprägt. Innerhalb der Großschutzgebiete ist der Anteil ökologisch bewirtschafteter Ackerflächen besonders hoch (regional bis > 25%; landesweit im Durchschnitt 11%). Insgesamt ist die Agrarlandschaft monotoner und weniger kleinstrukturiert als in der Pilotregion Bayern wo es deutlich kleinere Schläge und somit mehr Strukturelemente gibt. Auf Grund des Gewässer -und auch des Waldreichtums besitzt die Region Brandburg jedoch ein hohes Potenzial für den Naturschutz und den Tourismus.

Fotos der Pilotregion Brandenburg