DAKIS beim Industrietransfer-Workshop der Agrarsysteme der Zukunft

Beim zweitägigen Industrietransfer-Workshop im Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) kamen rund 150 Teilnehmende aus Forschung, Industrie, Politik und Zivilgesellschaft zusammen, um die praktische Umsetzung der Forschungsergebnisse und die nächsten Schritte auf dem Weg zu nachhaltigen Agrarsystemen zu diskutierten. Die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesministerium für Bildung und Forschung, Claudia Müller, betonte bei der Eröffnung die Wichtigkeit umfassender trans- und interdisziplinärer Ansätze für eine nachhaltige und gleichzeitig wettbewerbsfähige Landwirtschaft. In Fachdialogen und interaktiven Workshopsessions wurden technologische Entwicklungen, digitale Anwendungen sowie Hürden bei Markteinführung nachhaltiger Agrarlösungen erörtert. Die Ausstellung zeigte die große Bandbreite der Projekt-Innovationen: Vom digitalen Tool zur optimalen Platzierung von Insektenwällen für den Erosions- und Diversitätsschutz (DAKIS) über ein Reaktionshalsband für Weidetiere (GreenGrass) und modularen Leichtbau-Kompartimenten zur Indoor-Kultivierung (food4future) bis hin zu mit Spezialsensorik ausgestatteten Drohnen für die KI-gestützte Pflanzenbestandsanalyse (NOcsPS). Ein Food-Tasting bot Kostproben neuer Lebensmittel wie Algen-Eis, Quallensalat und nachhaltig produzierten Räucherfisch.

Ausstellung von DAKIS Exponaten

Besonders erfreulich war das sichtbare Interesse von Staatssekretärin Claudia Müller für die von DAKIS ausgestellten Exponate. Die Projektkoordinierung unter der Leitung von Prof. Dr. Sonoko Bellingrath-Kimura stellte die Exponate vor. Marvin Melzer präsentierte ein Oberflächenabflussmodell welches das Wasserrückhaltevermögen von Insektenwällen (Beetle Banks) veranschaulicht. Im Anschluss wurde die EROSPOT Web App vorgestellt, in der geeignete Standorte für Beetle Banks in digitaler Form bereitgestellt werden. Hannes Dettmann erklärte abschließend die Funktionsweise des DAKIS Prototypen am Touchscreen.

Zweite Förderphase mit mehr Praxisbezug

Ein zentrales Anliegen der zweiten Förderphase ist die Stärkung des Wissenstransfers und der Kooperation mit der Praxis. „Die Forschung in den Agrarsystemen der Zukunft soll nicht im Labor bleiben, sie muss in die Anwendung gebracht werden, um die Agrarwirtschaft nachhaltiger, ressourcenschonender, widerstandsfähiger und fairer zu gestalten – eine Landwirtschaft, die Mensch und die Umwelt in den Mittelpunkt stellt“, betont Prof. Monika Schreiner, Co-Leiterin der AdZ-Koordinierungsstelle am Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ). Prof. Thomas Weith, Co-Leiter der Koordinierungsstelle am Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS), ergänzt: „Die Transformation der Agrarwirtschaft gelingt nur im Schulterschluss zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Mit der zweiten Förderphase haben wir die Chance, den Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis zu intensivieren. Unser Ziel ist es, Innovationen gemeinsam mit allen Beteiligten zu testen und den Weg für deren Umsetzung zu ebnen.“

Die Koordinierungsstelle der „Agrarsysteme der Zukunft“ am Leibniz Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) und am Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS) unterstützt die Projekte in der Umsetzung durch die Förderung der Konsortien-übergreifenden Zusammenarbeit sowie des Austauschs mit allen relevanten Akteuren.

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Bildquelle: „Agrarsysteme der Zukunft“